Ein Abenteuer gelingt

Was bewegete den damals emeritierten Erzbischof Lefebvre, eine neue Priestergesellschaft zu gründen, von denen es doch bereits so viele in der Kirche gab? Eine Gesellschaft, die gegen den Strom der Ideen von einer Öffnung zur Welt, einer Anpassung an die neuen Ideen und eines unbegrenzten Fortschrittes schwimmen sollte, Ideen, die im Nachhall des Zweiten Vatikanischen Konzils verkündet wurden – eine Priestergesellschaft also, die so ziemlich überall auf Argwohn und Verfolgung stoßen sollte...

Und doch: dreißig Jahre nach dem Tod ihres Gründers macht die Priesterbruderschaft mit ihren rund sechshundert Priestern ihren Weg inmitten einer von Unruhen geschüttelten Kirche. Von Papst und Hierarchie abgelehnt, gesellschaftlich gebannt, schafft es dieses Institut katholischer Priester, Bastionen der Christenheit zu errichten, eine Elite kämpferischer Christen zu begründen, Familien zu zahlreichen Kindern zu ermutigen, gänzlich katholische Schulen zu eröffnen, Wallfahrten und Glaubenskundgebungen zu organisieren. Ziemlich überall werden Kapellen eingerichtet, Kirchen werden für die Gläubigen aller Stände, Rassen, Sprachen eröffnet, die im selben Bekenntnis des katholischen Glaubens und in derselben liturgischen Verehrung geeint sind.

In dürftigen, improvisierten Kapellen ebenso wie in restaurierten oder neu errichteten Kirchen vereinen sich alle an den Stufen der zu Gott hin ausgerichteten Altäre, den Blick auf den Tabernakel gerichtet. Die traditionelle Liturgie entfaltet sich majestätisch und gibt der Sammlung und dem Lob des dreimal heiligen Gottes allen Raum.

Durch die heilige Handlung dieser Liturgie aller Zeiten wird Gott in der Eucharistie wirklich gegenwärtig, als Frucht des heiligen Messopfers – Geheimnis des Glaubens, in dem Jesus, der oberste Priester, sein Opfer von Golgota erneuert und verewigt. Diesen Schatz wollte der emeritierte Erzbischof von Tulle zu allen Etappen seines Priesterlebens weitergeben. Darum gibt es die Priesterbruderschaft St. Pius X.