Das Opfer Christi, der Hauptgegenstand der Betrachtung der Kirche

In seinen geistlichen Vorträgen vor den Seminaristen legt Erzbischof Lefebvre größten Wert auf die Verehrung des heiligen Messopfers:

Es ist lebenswichtig, die heilige Messe zu betrachten, Jesus dort am Kreuz zu sehen[ [1 ] ] und in diesem Kreuz den Höhepunkt der Liebe Gottes zu sehen. Unser Herr kann als die Liebe bezeichnet werden, die bis zur Selbstaufopferung geht, bis zum höchsten Opfer. Unser Herr hat seine Liebe zu seinem Vater gezeigt, seine Nächstenliebe bis hin zum höchsten Opfer, bis zum Vergießen des letzten Blutstropfens. Das war immer der Hauptgegenstand der Betrachtung der Kirche. 

 

Das ist ein wenig aus den Augen verloren worden, weil man den Akzent mehr auf die Verehrung der Realpräsenz gelegt hat, eine Verehrung, die natürlich völlig legitim ist, durch die aber die Verehrung der Messe selbst ein wenig in den Hintergrund geraten ist. Ich meine, dass in unserer Zeit die Verehrung des Opfers unseres Herrn, die Verehrung der Messe wieder in den Vordergrund gerückt werden muss.

Genau diese Verehrung steht im Mittelpunkt der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Folglich sind die Bewahrung der Messe aller Zeiten und die Ablehnung der durch Papst Paul VI. eingesetzten neuen Messe einer der Hauptkämpfe des Prälaten von Ecône. In der neuen Messe sieht er den Grund für den Verlust des Opfergeistes, der doch dem christlichen Geist eigen ist. Deshalb des Erzbischofs Ermahnung am Schluss der Predigt zu seinem Priesterjubiläum von 1979:
 

Um der Ehre der allerheiligsten Dreifaltigkeit willen, um der Liebe zu unserem Herrn Jesus Christus willen, um der Andacht zur allerseligsten Jungfrau Maria willen, um der Liebe zur Kirche willen, um der Liebe zum Papst willen, um der Liebe zu den Bischöfen willen, zu den Priestern und zu allen Gläubigen, um des Heiles der Welt, um des Heiles der Seelen willen: bewahren Sie dieses Testament unseres Herrn Jesus Christus, bewahren Sie die heilige Messe aller Zeiten!“

  • 1das Opfer auf Golgatha, und sie ist dasselbe Opfer wie jenes. Es ist also angebracht, in der Messe die Passion Christi zu betrachten.

 

Der Geist, der unsere Bruderschaft beseelen soll, ist der, dass heilige Messopfer zu leben.... Alles muss mit dem heiligen Messopfer verbunden sein. Das ist wichtig.

 

Die heilige Messe ist die Synthese von Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe. Sie ist die Quelle des Gnadenlebens. In der Messe finden wir auch täglich die Quelle unserer Heiligung, unseres Apostolats, unserer Verkündigung.

Erzbischof Marcel Lefebvre
Econe, November 7, 1974;
June 1, 1990