Der erste Oberhirte im Senegal, der nicht zuvor Missionar in diesem Land war
Bischof Marcel Lefebvre tritt am 16. November 1947 sein Amt als apostolischer Vikar an
Pater Marcel Lefebvre ist Oberer des Philosophie-Scholastikats von Mortain in der Normandie, als ihn ein Telefonanruf zurück nach Afrika ruft: Papst Pius XII. ernennt ihn zum Apostolischen Vikar von Dakar im Senegal.
Ein Apostolischer Vikar hat bischöflichen Charakter, jedoch keine ordentlichen Befugnisse auf seinem Gebiet, welches direkt dem Papst unterstellt ist: er ist der Stellvertreter, der Vikar des Papstes.
Apostolischer Vikar von Senegal
Die Stadt Dakar ist damals die Hauptstadt von Französisch-Westafrika, welches acht Länder umfasst, die noch französische Kolonien sind: Senegal, Guinea, Niger, die Elfenbeinküste, Obervolta, Togo, Dahomey und der französische Sudan.
Sofort nach seiner Ankunft unternimmt Bischof Marcel Lefebvre eine Visitation seines Vikariats, welches am Cap Vert, der Westspitze Afrikas, gelegen ist. Es ist eine Halbwüste, ganz gegensätzlich zu Gabun. Fünfzigtausend Katholiken, verstreut zwischen der Stadt Dakar und den Dörfern an der Küste, mit Missionen im Inneren des Senegal, stehen anderthalb Millionen Moslems gegenüber. Bischof Lefebvre steht vor einer ihm völlig neuen Situation. Während des Krieges hat sein Vorgänger, Bischof Grimault, die bestehenden Posten einigermaßen erhalten können, es ist aber nötig, neu Ordnung zu schaffen; auch die Heidenmission muss neu in Gang gebracht werden.
Als apostolischer Vikar legt Bischof Marcel Lefebvre ein außerordentliches pastorales Wirken an den Tag. Bei seiner Ankunft gab es nur eine einzige Pfarrei, nämlich diejenige der Kathedrale.