Missionar, Lehrer und Regens im Seminar, Organisator der Missionen

Pater Marcel Lefebvre folgt seinem Bruder und tritt in das Noviziat der Väter vom Heiligen Geist ein. Nach seiner Ausbildung wird er zuerst als Lehrer ins Seminar ernannt, dann zum Regens und schliesslich zum Leiter verschiedener Missionstationen.

Pater Marcel Lefebvre tritt am 1. September 1931 ins Noviziat der Väter vom Heiligen Geist in Orly, südlich von Paris ein. Als junger Missionar wird Pater Marcel Lefebvre nach Gabun im französischen Äquatorialafrika gesandt und bildet dort von 1932 bis 1938 unter dem Apostolischen Vikar, Mgr. Tardy, den zukünftigen einheimischen Klerus aus.

Lehrer und Leiter im Priesterseminar

Am Ende des Noviziatsjahres wird Pater Marcel Lefebvre zuerst als Professor ins Seminar nach Libreville, Gabun ernannt. Schnell offenbaren sich seine Qualitäten. Seine Oberen vertrauen ihm die Leitung für die Ausbildung der Priester an.

Von Anfang an zeigt sich Pater Marcel Lefebvre „sehr feinfühlig, sehr angenehm, lächelnd, fest in seinen Vorstellungen, von seinen Schülern sehr geliebt und von den Patres geschätzt.“ Vom Beginn seines Missionarslebens an beweist er eine besondere Kompetenz und Begabung für die Priesterausbildung. Drei seiner Schüler werden später Bischöfe. Seine Schüler sagen über ihn, dass er „fest, besonnen, sehr persönlich in seinen Beurteilungen und Entscheidungen ist.“ Er ist „bemerkenswert, was Organisieren und materielle Ausstattung betrifft“.

Buschmann in Gabun

1938, nach sechs Jahren als Professor und Regens im Seminar, wird Pater Marcel Lefebvre zum Missionsleiter ernannt; bis 1945 reist er durch den Busch, leitet Gespräche, baut und organisiert. Er setzt klare Prioritäten!

Zunächst formt er die Katecheten. Sie müssen selbst zuerst vorbildliche Christen sein, um danach andere durch ihr Wort und ihr Leben zum Glauben zu führen. Daneben liegen ihm die katholischen Schulen am Herzen. Sie wecken und begleiten Priesterberufungen, formen die zukünftigen Familienoberhäupter und sind der Grundstein für den Aufbau einer christlichen Zivilisation. Bis in die traurigen Kriegsjahre hinein befindet sich die Kirche in Afrika in steilem Aufstieg. 1945 muss Erzbischof Lefebvre Afrika verlassen.

 


"Die Arbeit war sehr hart und das Klima schrecklich. Viele junge Missionare, die in dieses Land gesandt worden waren, starben nach zwei oder drei Jahren. Wenn man den Friedhof besuchte, sah man die Gräber unserer Missionare: Gestorben im Alter von 26 Jahren, gestorben mit 27 Jahren, gestorben mit 28 Jahren. Das Klima war schwer erträglich."

Erzbischof Marcel Lefebvre, Die kleine Geschichte meiner langen Geschichte.